Ihr Hund kann nicht alleine bleiben?

Immer wieder höre ich den Satz „Mein Hund kann nicht allein bleiben“. In der heutigen Zeit kommt es sicher häufiger vor, dass man seinen Hund – aus welchen Gründen auch immer – alleine lassen muss. Wenn der Hund dies nicht gelernt hat, ist eine solche Situation für Mensch und Hund gleichermaßen belastend. 
 
Es ist jedoch äußerst selten, dass ein Hund in dieser Situation echte Angst empfindet. Das liegt allein schon daran, dass die Emotion Angst in einem anderen Teil des Gehirns verarbeitet wird als Trennungsstress.
 
Wir müssen also zwischen Trennungsangst und Trennungsstress unterscheiden.

Echte Trennungsangst

Angst ist eine massive innere und äußere Reaktion des Körpers auf eine konkrete Bedrohung.
 
In sehr seltenen Fällen kann ein Hund echte Trennungsangst empfinden. Nämlich dann, wenn er in der Vergangenheit in einer bedrohlichen Situation allein zu Hause war. Zum Beispiel bei einem Wohnungsbrand, beim Silvesterfeuerwerk etc. Aufgrund solcher traumatischen Erlebnisse ist es möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass ein Hund in Zukunft beim Alleinsein echte Angst empfindet. Er kann dann Symptome wie Winseln, starkes Zittern und extremes Speicheln zeigen. Außerdem wird der Hund wahrscheinlich versuchen, sich vor der vermeintlichen Gefahr zu verstecken oder sogar auszubrechen.

Trennungsstress

Hunde sind hochsoziale Lebewesen, die von Natur aus darauf ausgerichtet sind, in einem sozialen Verband zu leben, der für sie überlebenswichtig ist.
 
Hunde, die zu Hause hektisch umherlaufen, jaulen, winseln, bellen und sogar Gegenstände zerstören, wenn sie allein gelassen werden, leiden meist unter Trennungsstress. Diese Hunde zeigen beim Alleinsein Stressreaktionen, weil ihnen der Sozialpartner Mensch fehlt, da ihnen nun Sicherheit und Orientierung fehlen. 
 
Alleingelassen werden ist für den Hund also alles andere als natürlich. Es muss erlernt werden.
 
Deshalb ist es wichtig, das Alleinsein zu trainieren und aufzubauen. Dies ist ein Lernprozess, bei dem die klassische Konditionierung eine wichtige Rolle spielt. So hängt der Erfolg wesentlich davon ab, ob die Situation des Alleinseins mit einem entspannten Zustand verbunden bzw. erlebt wird. Es geht also darum, das emotionale Gleichgewicht (Homöostase) des Hundes während der Trennungsphase aufrecht zu erhalten. Ziel ist es, die Zeit des Alleinseins schrittweise zu verlängern.
 
Gerne unterstütze ich Sie dabei mit meinem Coaching. Damit Ihr Hund in Zukunft vertrauensvoll und gelassen auf Ihre Rückkehr warten kann.