Antijagdtraining - mal ganz anders!

Für ein erfolgreiches Antijagdtraining ist es wichtig zu verstehen, dass das Bedürfnis unseres Hundes, Beute zu jagen, ein instinktives und genetisch festgelegtes Verhalten ist. Der Hund handelt hier aus einer intrinsischen (inneren) Motivation heraus. D. h. er hat Freude an der Jagd und handelt deshalb aus eigenem Antrieb, um sich selbst zu belohnen. Dabei muss es nicht einmal zwingend zu einem abschließenden Jagderfolg (Ergreifen der Beute) kommen. Schon das „Hinterherhetzen“ ist für unseren Hund selbstbelohnend, da dabei u. a. verschiedene Glückshormone ausgeschüttet werden. Erste Ansätze bzw. erste Jagdsequenzen sollten daher vom Halter sofort unterbunden werden.

Die einzelnen Sequenzen einer Jagd sehen wie folgt aus

Einfluss auf den Hund noch möglich
  1. Suchen / Orten
  2. Fixieren / Erstarren
  3. Lauern / Anpirschen / Anschleichen

Einfluss auf den Hund nicht mehr möglich
  4. Hetzen
  5. Packen
  6. Schütteln / Töten
  7. Fressen

Es hängt vom (Rasse-)Typ des Hundes ab, welche der einzelnen Sequenzen besonders stark oder eher schwach ausgeprägt sind. So gehören z. B. Windhunde (Greyhounds, Saluki, etc.) zu den Sichtjägern und haben eine sehr hohe Hetzmotivation. Schweißhunde (Bloodhounds, Bracken, etc.) gehören dagegen zu den Nasenjägern, die einer Fährte stundenlang folgen können.
 
Wie bereits erwähnt, ist es für ein nachhaltiges Antijagdtraining besonders wichtig, die Anzeichen einer beginnenden Jagdsequenz frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.
 
Im Gegensatz zu vielen Kolleginnen und Kollegen bin ich der Meinung, dass es nicht möglich ist, jedem Hund das Jagen vollständig abzugewöhnen, da dies von vielen Faktoren abhängt. Es ist aber auf jeden Fall machbar, dass auch ein extrem ambitionierter Jäger sich zumindest so lange an seinem Menschen orientieren kann, bis eine Sicherung des Hundes möglich ist.
 
Gerne helfe ich Ihnen dabei, Ihren Hund zu „lesen“ und Ihre Körpersprache – für den Hund verständlich – einzusetzen. Darüber hinaus ist es notwendig, dem Hund glaubhaft zu vermitteln, dass man ein souveräner Führer ist. Souveräne Führung ist ein unverzichtbarer Bestandteil für eine sichere Bindung zu Ihrem Hund und letztlich der Schlüssel zum Erfolg. Denn Ziel muss es sein, dass sich Ihr Hund bei Sichtung einer möglichen Beute an Ihnen orientiert und bei Ihnen bleibt.